Das Projekt Cà Luisa in Veglio (Piemont)

Inspiration ist in allen Gassen und Ruinen gegenwärtig, auf jedem Stein und beim Blick in jede Himmelsrichtung – Veglio begeistert nicht nur Kunst- und Kulturschaffende. Wer sich auf die Einfachheit einlässt, wird dafür belohnt.
Das Gästehaus
Cà Luisa bietet Plätze für kürzere und längere Aufenthalte. Es soll vorwiegend Kulturschaffenden aller Sparten zur Verfügung stehen, aber auch von Privatpersonen und Gruppen genutzt werden können. Der Verein cultiviva hat sich der kulturellen Belebung und Bereicherung von abgelegenen Regionen verschrieben und will nun dieses Haus mit eurer finanziellen Unterstützung kaufen.

VEGLIO – der Weiler

Der Ortsname leitet sich von der lateinischen Wurzel vigilia ab, d.h. Ort der Wachsamkeit. Ruinen des Bergfrieds aus Romanischer Zeit (11. Jahrhundert) zeigen, dass der Zugang zum Valle Antigorio von Veglio aus bewacht und verteidigt wurde.

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Der malerische Weiler Veglio ist Teil der Gemeinde Montecrestese und liegt in den italienischen Alpen, etwa 10km von Domodossola entfernt. In den 1960er-Jahren verhängte die Gemeinde aufgrund eines drohenden Felssturzes in Veglio ein Wohnverbot. Der verhängnisvolle Bergsturz fand zwar nie statt, doch mit der Aufgabe des Ortes lagen die Häuser am Schaden, und die von den Ansässigen genutzten Landwirtschaftsflächen begannen zu verganden. Die Räumung des Weilers vor gut 60 Jahren ist aus heutiger Sicht Glück im Unglück: Es sind zwar sehr viele wunderbare Gebäude teilweise eingefallen, gleichzeitig steht aber kein einziger Neubau in Veglio. Die Ausstrahlung des Weilers wirkt dadurch absolut märchenhaft.

Die Felssturzgefahr wurde Jahrzehnte später widerlegt und seit 2019 ist Veglio wieder offiziell bewohnt. Zwei junge Paare beschlossen den Weiler wieder mit Leben zu füllen. Mehrere Häuser werden seither respektvoll renoviert, parallel wächst ein erfolgreiches landwirtschaftliches Pionierprojekt. Die seit Jahrzehnten von Dornen und Wald eingewachsene Umgebung erlebt dank dieses Einsatzes eine signifikante Aufwertung, die über die Gemeindegrenze hinaus verfolgt und sehr geschätzt wird.

CÀ LUISA – das Haus von Maria Luisa

Das Haus wurde früher von der Familie Senestraro nur im Sommerhalbjahr bewohnt, wenn die Tiere und die Väter auf dem Maiensäss oder der Alp waren. Maria Luisa erinnert sich, täglich als Kind von Veglio aus alleine und zu Fuss dem Vater Essen, Wein und Grappa auf die Alp gebracht zu haben. Auf dem Rückweg trug sie immer ein bis zwei Käselaibe zur Mutter. Sie denkt ungern an diese Zeit zurück, denn sie wäre lieber länger zur Schule gegangen.

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Maria Luisa Senestraro nutzte ihr Haus nach der amtlich verordneten Aussiedelung weiterhin als Ferienhaus und verköstigte über Jahre darin stets viele private Gäste. Sie ist eine lustige und laute Frau, die aus Altersgründen ihr Haus verkaufen muss. Da die neue, noch kleine Dorfgemeinschaft ihr Haus bereits mehrmals für die Unterbringung von Musikensembles genutzt hatte, informierte Maria Luisa diese im Vertrauen über den anstehenden Verkauf. Céline Müller erkannte darin die einmalige Möglichkeit das kulturelle Leben in Veglio auszubauen. Ein paar Bekannten berichtete sie von dieser Gelegenheit, umgehend entstand eine für die Idee begeisterte fünfköpfige Gruppe, welche die Cà Luisa in Veglio kaufen will und dies mit dem neu gegründeten Verein cultiviva ermöglichen will.

Das Haus – ältere Teile aus dem 14./15. Jh., neuere aus dem 19. Jh. – hat eine gute Bausubstanz und ein dichtes Steindach. Cà Luisa ist ab sofort komplett einsatzbereit. Die Überholung der sanitären Anlagen und weitere bauliche Eingriffe zur Verbesserung des Hauses werden mit dem Beginn der regelmässigen Nutzung des Hauses spruchreif. Das Haus hat vier brauchbare Geschosse: Gewölbekeller, zwei Gemeinschaftsräume mit Kamin, eine kleine rustikale Küche, ein Bad mit WC und Dusche, sechs Schlafzimmer, Sitzplatz direkt vor dem Haus und eine Aussentoilette. Cà Luisa soll einfach aber zweckdienlich hergerichtet werden.

Cà Luisa wird ein Ort, in welchem kreativ tätige Menschen eine Oase finden, in welcher sie sich ihren Tätigkeiten widmen können. Musik, bildende Kunst, Literatur, Tanz ... kann sich im direkten Kontakt mit der Natur, im Erlebnis der pionierhaften Besiedelung der eindrücklichen Landschaft, entfalten. Die Zurückgezogenheit wird zur wertvollen Voraussetzung für konzentriertes Schaffen. Falls Musikensembles, Tanzgruppen oder andere Teams ihrer Tätigkeit nachgehen möchten, so stehen in Veglio je nach Jahreszeit verschiedene zusätzliche Orte für Gruppenaktivitäten zur Verfügung: die Kirche aus dem 16. Jahrhundert (Oratorio San Marco), eine rustikale Scheune, ein beheizter Gemeinschaftsraum – und natürlich die freie Natur.

Falls Musikensembles, Tanzgruppen oder andere Teams ihrer Tätigkeit nachgehen möchten, so stehen in Veglio je nach Jahreszeit verschiedene zusätzliche Orte für Gruppenaktivitäten zur Verfügung: die Kirche aus dem 16. Jahrhundert (Oratorio San Marco), eine rustikale Scheune, ein beheizter Gemeinschaftsraum – und natürlich die freie Natur.

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